Episches Match zwischen URW 1 und VRC 2 in der ersten Landesliga

Am gestrigen Dienstag kam es in der 1. Wiener Landesliga zum Rückrundenduell der zweit- und drittplatzierten Teams. Das zweite Team des VRC kam in unsere Heimhalle nach Liesing. Nicht nur URW fühlt sich dort wohl, sondern auch der Ex-Bundeskanzler Werner Faymann.

Die Begegnung in der Rückrunde war aus URW-Sicht durchwachsen, wurde die Partie doch mit 2-6 verloren. Generell ließ die Hinrunde für uns einiges zu wünschen übrig, sodass die Winterpause von vielen unserer SpielerInnen für einen vorbildlichen körperlichen und spielerischen Aufbau genutzt wurde. Wechselsmash statt Vanillekipferl lautete wahrscheinlich die Devise. Zumindest könnte man mit dieser Theorie die starke Leistung in dieser Begegnung erklären. Aber alles der Reihe nach.

Begonnen wurde wie immer mit den beiden Herrendoppeln. Daniel/Andi gegen Zatzka/Schöll behielten in den wichtigen Situationen die Ruhe und gewannen zwei knappe Sätze (26-24, 21-19) und stellten auf 1-0. Marian/Peter spielten gegen das wohl stärkste zweite Herrendoppel der Liga (4-1 in der heurigen Saison, einzige Niederlage gegen Hundsbichler/Schaller). Die beiden spielten das beste Doppel seit Langem (zugegeben, die Latte lag relativ niedrig). Am Ende fehlte vielleicht das letzte Quäntchen Glück, sodass das Match zwei Mal zu 19 verloren ging. Stand: 1-1

Weiter ging es mit dem Damendoppel. Tina, die kurzfristig für die verletzungsbedingt in eine Pause gezwungene Hanna (Gute Besserung auf diesem Wege!) einsprang und an die ich an dieser Stelle einfach einmal im Namen des restlichen Teams einen sehr sehr großen Dank aussprechen möchte, spielte mit Sascha bravourös. Nach knapp verlorenem ersten Satz (23-25) wurde offensichtlich etwas umgestellt, sodass die zwei weiteren Sätze klar (21-13, 21-11) gewonnen werden konnten. Stand: 2-1

Auf zu den Einzeln. In der Hinrunde gewannen wir gegen VRC 0 Einzelspiele. In Worten: Null. Wir gewannen auch keinen einzigen Satz in den Einzeln. Die höchste Punkteanzahl in einem Satz waren 17 Punkte (erreicht von jeweils Dani Gö und Gernot, der sich gerade in der Wiener Squashszene einen Namen macht). Doch an diese "Hard-Facts" hat sich wohl keiner von uns mehr erinnert, denn anders kann ich mir die gestern abgelieferte Leistung nicht erklären: Marian wollte sein Match gegen Schöll vorgezogen wissen, denn das Sandmännchen hat schon gewartet. Dementsprechend eilig hatte Marian es dann auch am Feld. Durch äußerst souveränes und konsequentes Spiel konnte er den ersten Satz mit 21-13 für sich entscheiden. Schöll versuchte über Lobpreisung des Gegners nach schönen Bällen, ebendiesen gefügig zu machen, was bis zu einem gewissen Grad auch funktionierte. Aber Marian machte den Sack zu, 21-19 und somit 3-1 für URW. Das Head-to-head konnte Marian übrigens mit 3-2 wieder in seine Richtung schwenken. Laut Tournamentsoftware war das Match das erste Einzelmatch zwischen den beiden, das nicht über 3 Sätze ging.

Die zwei weiteren Einzel spielten Andi gegen Zatzka und Peter gegen Kollmann. Andi brachte durch eine starke Laufleistung und dosierter Aggressivität sein Match in drei Sätzen über die Runden. Peter spielte zum ersten Mal gegen Kollmann. Kollmann setzte auf das von seinen Doppelspielen bekannte und exakt ausgeführte schnelle und aggressive Spiel. Peter war vorbereitet und konnte das Offensivspiel parieren und in zwei Sätzen und mehreren laufintensiven Ballwechseln das Spiel für sich entscheiden. Somit stand es 5-1 und ehe wir uns versahen war uns der Sieg nicht mehr zu nehmen.

Trotzdem wurden die letzten zwei Spiele noch gespielt. Sascha spielte gegen Szedenik. Obwohl die Begegnung eigentlich schon entschieden war, gewann dieses Match mit fortschreitender Spieldauer immer mehr an Spannung und Dramatik. Sascha konnte den ersten Satz hauchdünn mit 22-20 für sich entscheiden. Im zweiten Satz ging es ähnlich knapp zur Sache, aber mit dem besseren Ende für Szedenik: 21-23. Alle Zuschauer waren sich einig, dass sich dieses Match einen dritten Satz verdient hat. Die Ballwechsel glichen einem Schachspiel zweier Großmeisterinnen. Clear, Drop, Netzball, and repeat. Die Laufleistung von beiden soll an dieser Stelle hervorgehoben werden! Szedenik ließ alle wissen, dass sie an diesem Abend keinen Marathon mehr laufen wird. Bei Sascha weiß man nie so genau Bescheid, wie es um sie steht. Sie machte aber zumindest nach außen einen fitteren Eindruck als ihre Gegnerin. Und vielleicht hat auch genau das den Unterschied ausgemacht. Definitiv haben auch die lautstarken und kreativen Anfeuerungen von Andi einen positiven Einfluss gehabt. Ob Sascha so schnell gewonnen hat, um Andi zur Ruhe zu bringen, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall gewann sie den dritten Satz mit 21-18 und stellte auf 6-1.

Das Mix von Tina und Daniel gegen Höhn/Sonnbichler war dann noch das Sahnehäubchen mit mehreren schönen Bällen auf beiden Seiten. Tina und Daniel gewannen mit 21-19 und 21-15. Nach wie vor sind die beiden in der Wiener Landesliga mit einer Statistik von 17-0 Matches ungeschlagen. Der Endstand der Begegnung lautet somit 7-1! Wer hätte das vor dem Match gedacht? Niemand. Umso mehr freuen wir uns über diesen erfolgreichen Einstand in die zweite Saisonhälfte mit einer Begegnung, die fast die 3-Stunden Marke geknackt hätte (Spielzeit von ca. 19:15 Uhr bis 22:00 Uhr). Wer bis hierher gelesen und noch immer nicht genug hat, kann die Detailergebnisse hier studieren.