B-Turnier-Spieler retten journalistischen Ruf

  Weiz - 1.-B-Turnier 2010/11Weiz - 1.-B-Turnier 2010/1Nach den durchwegs positiven Berichten der letzten Monate, ist es Balsam für das Journalistenherz, dass auf dieser Webseite auch mal von durchwachsenen Leistungen berichtet werden darf. Endlich der Beweis: Kein Apparat zensiert und beschönigt. Kritischer, ehrlicher und beinharter Qualitätsjournalismus regiert.

Zum Wesentlichen: Martin Bräutigam startete mit einem klaren, wenn auch hart erkämpften Sieg ins Turnier und sicherte sich damit einen Platz unter den ersten Sechzehn der Herren. Im folgenden Duell der alten Herren biss sich Martin im zweiten Spiel die Zähne an Horst Schwarzenberger aus und verlor. Die Enttäuschung war einigermaßen groß und die angestrebte Top-Platzierung dahin.
In der dritten Runde war der junge, routiniert wirkende L. Rebhandl ein wenig stärker. Die eigenen Ansprüche waren mit Erreichen des Kampfs zwischen den Plätzen 13 und 16 weit verfehlt.

Ebenfalls mit einer mageren Top-16 Platzierung brüsten darf sich Andreas Laux. Mit einer Wildcard nach längerer Turnier-Pause angetreten, schaute er in der ersten Runde dank einem Freilos nur zu und zog kampflos glücklich in die Runde der besten 16 ein.
In der zweiten Runde ging es gegen den jungen Moritz Kaufmann im ersten Satz irgendwo zwischen recht gut und Plansoll erst richtig los. Nach schwacher Leistung im zweiten Satz – der Husten trug das Seine bei - schauten am Ende im dritten Satz 17 Punkte raus. Nicht schlecht, aber nicht gut genug. Die Luft war damit draußen, genervt und gehandicapped von echten und eingebildeten Krankheiten, ging die nächste Partie ohne große Gegenwehr gegen P. Wetz verloren. Auch Andreas verpasste damit den Kampf der Besten und konnte ebenfalls nur noch um die Plätze 13 bis 16 spielen.  

Gernot Hörhager verlor nach hartem Kampf seine erste Runde, rutschte damit in die untere Hälfte des Tableaus und bewies dennoch in der zweiten Runde Kampfgeist und Routine. Nach Rückstand durfte er am Ende doch glücklich grinsend am Spielfeld herumliegen und trotz urlaubsbedingter Trainingspause einen Sieg feiern. Die dritte Runde ging wieder verloren. Möglich war damit noch eine Platzierung zwischen 21 und 24. 

Birgit Heinzle wurde im Dameneinzel in eine 3er-Gruppe mit Vereinskollegin Andrea Birrer gelost. Beide unterlagen dem Vorarlberger Jungtalent Ziesig. Im internen Duell setzte sich Andrea gegen Birgit durch und bestätigte die Vereinsrangliste. Für beide war es ein Einstieg in die Turnier-Saison, der nicht schlecht, aber doch ausbaufähig ist.

Im Damendoppel war für Andrea und Birgit gemeinsam bereits nach der ersten Runde Schluss. Nach Kampf im dritten Satz darf man sich – ob fehlender gemeinsamer Spielpraxis – doch recht zufrieden fühlen. Die anschließende detaillierte und fachmännische Analyse auf der Tribüne macht Hoffnung für kommende dritte Sätze.

Martin wurde von Andi versetzt. Dem Umstand verdankte das Turnier eine Traumpaarung mit langjähriger – wenn auch nicht nur gemeinsamer – Bundesligaerfahrung: Bräutigam/Hörhager. Gegen Ge Jia/Comploier fanden die beiden zuerst nicht ganz ins Spiel. Nachdem der erste Satz abgegeben wurde, starteten sie im zweiten den Turbo, ließen den Gegnern kaum eine Chance und schafften es am Ende doch nicht, das Match im dritten Satz nach Hause zu spielen. Endstation Runde eins.

Chronologisch in falscher Reihenfolge kann der Bericht doch positiv abgeschlossen werden. Nach guten Leistungen, eroberten Andrea Birrer/ Andreas Laux im zu Beginn ausgetragenen Mixed-Bewerb den ersten Platz und gaben in vier Begegnungen keinen einzigen Satz ab.

Ob der Aussichten für den Sonntag, wurde entschieden auf die teure Übernachtung im steirischen Weiz, auf Urkunden und auf einige wertvolle Punkte für die Rangliste zu verzichten. Noch am Samstag Abend durfte Wien seine Badminton-Cracks am Erdberg wieder in Empfang nehmen. Das Wetter dankte es mit heftigem Regenguss.

Frei nach C. Rinner gilt nach einem mageren B-Turnier vorerst die Devise: Fast alles egal, hat halt die Bundesliga Priorität!